Arbeiter müssen Geld an Partei abgeben

Da der Zahltag für das alljährliche
„Loyalitätsgeld“ näher rückt, üben Parteifunktionäre mehr Druck auf Arbeiter
aus, damit diese zusätzliches „3. August-Geld“ (8.3.-Geld) erzeugen, um
Defizite zu kompensieren. 

 

Eine Quelle aus der Provinz Yankang berichtete
Daily NK am 2. Juni: „Es ist die letzte Gelegenheit für Arbeitsstätte, ihre
Beitrag an die Partei abzugeben. Daher ist es nicht überraschend, dass viele
Firmen dadurch Einbußen haben und nicht effektiv arbeiten können. Also zwingen
sie ihre Arbeiter, rauszugehen und 8.3.-Geld zu verdienen.“

 

Der Begriff des 8.3.-Geldes stammt von einem
Programm zur Beschränkung der Autonomie von Unternehmen, welches 1984 von Kim
Jong Il eingeführt wurde. Teil des Planes war es auch, die Arbeiter dazu
anzuregen, außerhalb des vom Staat vergebenen Arbeitsplatzes Geld zu verdienen
und de facto Steuergelder an ihre Arbeitergeber zurückzuzahlen. Diese Beiträge
beschränken sich nicht ausschließlich auf Geld: Man kann ebenfalls mit Essen
und wertvollen medizinischen Kräutern (die sich in China zu guten Preisen
weiterverkaufen lassen) seinen Beitrag leisten.

 

Die Quelle fügte hinzu: „Diese Maßnahmen werden
von den Arbeitern zwiespältig betrachtet. In der Vergangenheit haben die Bürger
mit dieser Art der Unterstützung ihre Treue zur Partei ausgedrückt. Heutzutage
ist es schwierig, diese Art von Treue noch zu finden.“

 

Nach Angaben der Quelle wird die Forderung noch
erschwert, da das Überqueren der Grenze zwischen Nordkorea und China seit dem
Tod von Jang Song Taek im letzten Dezember noch schwieriger geworden ist.
Deswegen haben es Leute, die sich normalerweise durch Schmuggel oder
grenzüberschreitenden Handel aushelfen, noch schwerer, sich selbst und ihre
Familien zu versorgen.

 

„Früher versuchten Firmen, das Problem durch
Handel zu lösen, aber neuerdings wird die Last den Arbeitern selbst überlassen.
Dies, sowie die strikte Kontrolle von Schmuggelaktivitäten und anderen
gewinnbringende Aktivitäten, macht es umso schwieriger für die Menschen“,
berichtete die Quelle.

 

„In Wahrheit ist Schmuggel jedoch die einzige
Möglichkeit, um wirklich an Geld zu kommen. Wenn dies nicht mehr möglich ist,
werden noch mehr Menschen wütend werden“, fügte sie hinzu.


Das meiste Geld, das die Partei einnimmt,
konzentriert sich auf verschiedene Abteilungen, die für die „schwarzen Kassen“
des Regimes zuständig sind, deren Zweck es ist, die Macht der Familie Kim
nachhaltig zu sichern. Generell wird von jedem Bürger ab dem 18. Lebensjahr
erwartet, sich dabei zu beteiligen. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, wird
das als politisches oder ideologisches Problem gesehen.