Mietgeschäft mit LKWs dank wachsender Kohleexporte

Gwangbokseongdae Co., eine Firma unter der
Aufsicht der Partei-Tageszeitung Rodong Sinmun, die harte Währung verdient,
nahm ihren Kohleexport von Nampo, einer Hafenstadt an der Westküste, kürzlich
wieder auf. Die Exporte wurden zuvor auf Befehl der Arbeiterpartei Koreas im Oktober
2013 gestoppt.

 

Das Kim-Regime soll die Kohlenexporte wieder
aufgenommen haben, um zusätzliche Geldmittel in Form von harter Währung für
Konten, die zur Erhaltung des Regimes verwendet werden, erschließen zu können.
Die Kohleindustrie ist eine der größten Exportindustrien Nordkoreas, wobei der
Großteil der Kohle nach China exportiert wird. Ein kleiner Prozentsatz wird
jedoch verkokt und zurück nach Nordkorea gesendet, um Kraftwerke zu beheizen.

 

Dies berichtete eine Quelle aus der Provinz
Süd-Pyongan DailyNK am 3. April und erklärte: „Gwangboksongdae Co. hat wieder
angefangen, Kohle zu exportieren, obwohl die Exporte ursprünglich letzten
Oktober von der Partei gestoppt wurden.“

Weiter fügte die Quelle hinzu: „Um die
[einlaufenden] Schiffe rechtzeitig beladen zu können und um das Exportvolumen
zu steigern, vermietet die Firma wieder LKWs an Bürger.“

 

„Die Mietung der LKWs kostet pro Tag 350
US-Dollar (250 Euro). Sie fahren von Lagerplätzen [Eigentum jener, die Land von
Bauern pachten, um es für Verkauf und Lagerung der Kohle zu nutzen]  in Bergbaugebieten in der Provinz Süd-Pyongan
bis zum Daean-Hafen in Nampo. Die ersten Schiffe kommen im März, daher
transportieren jetzt wieder vermietete LKWs die Kohle für den Export.“

 

Firmen, die Kohle nach China exportieren,
müssen eine Exportgenehmigung von den nordkoreanischen Behörden einholen. Dann
können sie die geplanten Exporte nach China als Sicherheit für die Kosten der
LKW-Vermietung nutzen. Aus Sicht der Firmen ist die Untermietung der LKWs
sinnvoller als das direkte Anstellen von Fahrern. Diese Praxis konnte man
erstmals Mitte der 2000er-Jahre beobachten.

 

Dennoch gibt es viele Rahmenbedingungen, wenn
man LKWs von Gwangboksongdae Co. mieten möchte. Laut der Quelle müssen die
Pächter mindestens 3000 US-Dollar aufweisen, um Kohle zu erwerben, zehn Jahre
Fahrpraxis mit LKWs sowie natürlich auch gute Verbindungen zur Partei haben.

 

Aber das ist es wert: „Der Originalpreis für
eine Tonne Kohle beträgt etwa 12 US-Dollar“, berichtete die Quelle. „Die Tonne
kann dann aber bei den Lagerplätzen und im Hafen in Nampo und Daean für 32
Dollar verkauft werden. Das macht 20 Dollar Profit pro Tonne für den LWK
Fahrer. Wenn er durchschnittlich 30 Tonnen pro Fahrt transportiert, dann
verdient er 540 Dollar (390 Euro) pro Fahrt, und selbst wenn wir die Miete für
den LKW (350 Dollar, also 250 Euro) und die Kosten für Benzin mit einbeziehen,
bleiben ihm trotzdem noch 100 Dollar.“

 

„Normalerweise fahren die LKW-Fahrer drei Mal
pro Woche“, fügte die Quelle weiter hinzu. „Aber die Reparaturkosten der LKWs
werden von den Pächtern getragen. Wenn ein Fahrzeug beschädigt ist, dann können
die Pächter für Ersatz haftbar gemacht werden.“

 

Entsprechend der Handelsstatistik erstellt
durch die Korean International Trade Association (KITA) im Januar 2014
exportierte Nordkorea im Jahr 2013 16.5 Millionen Tonnen Anthrazit nach China.
Diese Endbilanz, mit einer jährlichen Steigerung um 39.7%, brachte Nordkorea
ungefähr 1,373 Milliarden US-Dollar (knapp 990 Millionen Euro) ein, eine
Steigerung um 15.5% gegenüber 2012.