Regime behandelt Markpreis als „Staatsgeheimnis“

Zum allerersten Mal warnte das nordkoreanische Regime die
Bewohner der Grenzregion, dass die Weitergabe von Information über die Preise
auf den Märkten an Quellen von Außerhalb schwerwiegende Bestrafungen zur Folge
haben kann.

 

Eine Quelle aus der Provinz Nord-Hamykung berichtete DailyNK am
14. März: „In den letzten Vorträgen der Nachbarschaftsaufsicht wurden wir
darauf aufmerksam gemacht, dass Staatsgeheimnisse über Telefongespräche nach
außen dringen. Sie drohten uns, dass jeder, der dabei erwischt wird, jemanden von
außerhalb anzurufen, in ein Lager gesendet wird.“

 

„Weiter sagten sie, dass ‚unreine Elemente’ versuchen würden,
unseren Sozialismus von innen heraus zum Kollabieren zu bringen.“

 

„Sie betonen auch, dass die Markpreise ein Staatsgeheimnis
seien. Das war das erste Mal überhaupt, dass so etwas in den Vorträgen vorkam.
Die Leute sind verwundert, dass der Preis von Reis, Mais und Schweinefleisch
solch ein großes Geheimnis sein soll.“

 

„Andere äußern sich zynisch“, behauptete die
Quelle weiter. „Sie sagen: ‚Wir sind auf der ganzen Welt am schlimmsten dran,
und weil wir keinen Lohn erhalten, können wir uns keinen teuren Reis leisten.
Das ist dem Regime peinlich, und daher setzen sie alles daran, die Sache zu
vertuschen. Deshalb sind auch die Markpreise ein Staatsgeheimnis.’“

 

„Viele Bürger glauben, dass diese Maßnahmen eher auf Parteikader
abzielen sollten, da jene besser über Staatsgeheimnisse Bescheid wissen als
alle anderen. Auch Schmuggler sind um ihre Existenzgrundlage besorgt, da es für
sie notwendig ist, die Preise mit ihren Kontakten in China abzusprechen“, hieß
es zudem.

 

Aus Angst vor einem Kollaps des Staates ist der Informationsaustausch
zwischen Nordkorea und der Außenwelt schon lange vom Kim-Regime eingeschränkt
worden.

Einige sehen die Maßnahmen des Nordens als eine Reaktion auf die
jüngste Kritik seitens der südkoreanischen Medien. Nordkorea erachtet diese als
eine „Beleidigung auf höchster Ebene“.