Mildere Strafen für Religionsausübung

Das nordkoreanische Regime fährt seit neuestem eine nicht mehr ganz so harte Linie gegenüber Nordkoreanern, die in China religiösen Tätigkeiten nachgehen. Dieser Wandel soll die hohe Anzahl an Nordkoreanern die sich an christliche Gemeinden wenden, die sie während ihres Aufenthaltes in Nordostchina unterstützen, wiederspiegeln.
 
Eine Quelle aus Dandong mit engen Kontakten nach Nordkorea berichtete Daily NK am 11. Februar „Die Behörden bestrafen Leute, die während ihres Aufenthalts in China Kontakt mit Kirchen aufnehmen und an Zeremonien teilnehmen nicht mehr so hart wie früher. Das gilt sogar für Flüchtlinge.“
 
Früher hingegen konnte ein Besuch in der Kirche oder sogar nur in der Bibel zu lesen, ein Grund sein in ein Umerziehungslager oder gar ein politisches Straflager geschickt zu werden, verriet die Quelle. Mittlerweile können Leute die religiös sehr aktiv sind zwar immer noch mit harten Strafen rechnen aber „In die Kirche zu gehen um lediglich finanzielle Hilfe oder dergleichen anzusuchen wird nicht mehr so eng gesehen.“
 
„Etwa 80% der Nordkoreaner die wieder aus China wieder zurückkommen, waren in der Kirche oder haben Kontakt zu religiösen Personen aufgenommen um Hilfe zu bekommen.“, behauptet die Quelle. „Das machen so viele, dass sie einfach nicht mehr alle bestrafen können. Deswegen verhören sie die Leute und lassen sie dann meist mit einer Verwarnung laufen.“
 
„Das Regime weiß ganz genau, auch wenn Nordkoreaner in die Kirche gehen und sagen dass sie an Gott glauben, so können sie dennoch niemals innerhalb ein paar Tagen oder einem Monat einen ernsthaften Glauben entwickeln, denn sie haben Jahrzehnte im nordkoreanischen System verbracht.“, berichtete die Quelle.
 
Dennoch ist es immer noch so, dass jeder der Kim Jong Eun, die Kim Familie oder das Regime kritisiert spurlos verschwindet und niemals wieder gesehen wird.
 
„Es gab Fälle da wurden Nordkoreaner vom Staatssicherheitsdienst entführt und gezwungen nach Nordkorea zurückzukehren, da sie sich kritisch äußerten und sich in China aktiv religiös betätigten.“, erklärte die Quelle.