Staat gibt Projekt für 100,000 Häuserbauten auf

Nordkoreas ambitioniertes Projekt in Pjöngjang mehrere Wohnobjekte zu bauen, welche unter Kim Jong Un zum Stillstand gekommen sind, ist Berichten zufolge in die Hände von privaten Instanzen gekommen, die diese fertig bauen soll. Das bedeutet, dass der Staat nun komplett aufgegeben hat dieses Projekt zu Ende zu führen. Dies ist auch Anzeichen für die Fehleinschätzung des Staates für die benötigten wirtschaftlichen Vorhaben um dieses zu Ende zu führen.

 

Eine Quelle in Pjöngjang teilte Daily NK am 25. September mit: „Die Konstruktionen von den 100,000 Wohnungen sind in dem Areal zu einem Schandfleck geworden und werden nun von anderen Personen weitergeführt.“ Er fügte hinzu: „Die Behörden haben den Menschen mit genug Geld die Erlaubnis gegeben ihre eigenen Rohmaterialien zu kaufen und an den Konstruktionen weiterzuarbeiten.“

 

Das Projekt begann 2009 auf Befehl von Kim Jong Il, sollte 2012 fertiggestellt werden und begann in 13 Distrikten gleichzeitig, eingeschlossen von Mangyongdae, Ryongsong, Morangbong, Potong-Fluss, Sadong und Nakrang. Während des Anfangsstadiums wurde das Projekt  als eine Eröffnung des Landes zu einem „starken und erfolgreichen Staates des Jahres 2012“ gesehen,“ ein Slogan von Kim Jong Il, welcher 2011 verstarb.

 

Als sich jedoch die Anstrengungen um Rohmaterialen fortsetzten, gab es schon die ersten Anzeichen von Unsicherheit in den Anfangsstufen der Konstruktion. Unter direktem Befehl von Kim Jong Il, erhielt das Gebiet rund um Mansudae [Changjeon-Straße] innerhalb des zentralen Distrikts Priorität bei den Bauten. Andere Gebiete am Stadtrand, solche wie Sadong und Nakrang und welche die nicht die Interesse von hochrangingen Beamten beinhalteten, kamen damit zum Stillstand.

 

Die Quelle aus der Hauptstadt erklärte, „Am Ende bestimmte der Staat, dass es unfähig sei das Projekt zu Ende zu führen und erklärte den Leuten damit zu tun was sie wollen,“ und fügte hinzu „um die Leute mit Geld zu ermutigen sich damit einzumischen, haben sie ihnen Erlaubt 50% des Einkommens zu behalten, nachdem sie den Rest an die Staatskassen gezahlt haben.“

 

„Während dieses Vorgangs haben die Behörden stark betont, dass die Besitzer ihren eigenen Zement und andere Materialien selbst beschaffen müssen,“ fügte er hinzu. „Die Menschen haben auch das Recht ihre verschiedenen Wohneinheiten zu verkaufen, was auch das Interesse der Donju [die neureiche Mittelklasse] geweckt hat.“

 

Mit solchen Befehlen von oben haben in manchen Arealen die Konstruktionen wieder begonnen und das vor allem durch die aktive Teilnahme von denen die das Geld haben. Laut der Quelle von Daily NK haben manche Orte ihre Pläne für ihre 10-stöckige Gebäude auf 20-stöckige Gebäude umgeändert, um dadurch an mehr Geld zu kommen.

 

„In Gebieten wie des Hadong-Distriktes wurde die Bauarbeiten Ende Juli wieder aufgenommen und Materialien wurden ohne Ende geliefert.“ Er fügte hinzu, „Da der Staat überhaupt nichts mehr macht bezahlen nun Chefs von Firmen oder wohlhabende Besitzer Arbeiter, um die fehlende Manneskraft auszugleichen.“

 

Die Privatisierung dieser Projekte lässt darauf zurückschließen, dass Pjöngjang seinen Halt in der eigens geplanten Wirtschaft verliert und dass kapitalistische Grundzüge schneller und verstärkt auftauchen. Auch gibt es vermehrt Personen, welche Shops auf Marktplätzen oder Einkaufshäusern besitzen.

 

Hinzu kommt auch, dass dieses Projekt als „große Errungenschaft von Kim Jong Un“ hervorgehoben werden sollte. Der Fakt, dass dieses jetzt aufgegeben wurde und gegen den Versprechungen des Volkes geht, könnte später die Geschlossenheit unter Kims Führung in Frage stellen.

 

„Die Leute dort glaubten es nicht, als ihnen gesagt wurde, dass die Bauarbeiten für ihre Wohnungen doch weitergehen soll. Erst als sie es tatsächlich sahen, waren sie erleichtert,“ behauptete die Quelle. „Manche begrüßen diese Entscheidung und dass die privaten Firmen mit Geld besser sind als der Staat selbst.

 

Andere haben die Entscheidung des Staates kritisiert und machen Kommentare wie, „Der Sohn [Kim Jong Un] hat die Arbeit seines Vaters [Kim Jong Il] aufgegeben,“ und „Wahrscheinlich ist er besorgt darum, dass es einen erneuten Zusammensturz und zieht sich deswegen daraus zurück.“  Die eindeutige Mehrheit habe dieses Entscheidung auch in Frage gestellt, wie beispielsweise: „ Es ist nicht leicht zu verstehen, wie ‘wissenschaftlich erstellte Eigenheime’ als wichtig angesehen werden, wenn zur gleichen Zeit 100,000 davon verlassen sind.

 

Die Quelle berichtete auch, dass die Leute die vom Staat verlangten 50% der Profite heftig kritisieren und auch ihre Bedenken bereits laut geäußert haben. „Die Baufirmen müssen nicht nur Profit machen, sie müssen auch 50% an den Staat zahlen und das wird wohl dazu führen, dass wahrscheinlich nicht gerade die besten Materialien verwendet werden.“ Was sie auch dazu verleiten lässt, dass die „Wohnungen wahrscheinlich mit lächerlichen Preisen auf den Markt kommen werden.“

 

Die Sorgen werden von weiteren Ängsten begleitet, sodass zum Beispiel „sobald die Privatwohnungen schon gebaut sind, Parteimitglieder versuchen werden diese umsonst zu bekommen.“ Oder auch Klagen wie: „Am Ende werden die schönen Häuser sowieso nicht für uns zur Verfügung stehen.“