Nordkorea und seine dubiose Freunde

Christian
Karl wurde in der ehemaligen DDR geboren. Durch seine Aktivitäten in der Widerstandsbewegung
während dieser Zeit, sah er sich dazu gezwungen in den Westen zu gehen, wo er
weiterhin als aktives Mitglied der antifaschistischen Bewegung fungierte. Seit
der Jahrhundertwende ist er ein scharfer Beobachter der Vorkommnisse auf der koreanischen
Halbinsel und schrieb bereits für mehrere deutsche Zeitungen.

 

Am 22. August bewies KCNA erneut, dass es
durchaus enge Beziehungen zwischen der regierenden Chosun Worker Party (Partei
der Arbeit Koreas) und anderen faschistischen Organisationen aus dem Ausland
gibt. Unter der Überschrift „Nordkoreas
wichtige Tage in Brasilien und Deutschland notiert
“ berichtete die
nordkoreanische Nachrichtenagentur folgendes:

 

Am 13. und 14. August fanden in
Brasilien eine Buchausstellung und Rundtischgespräche statt und in Deutschland
fand ein Meeting statt. Sie notierten den Tag von Songun in Nordkorea und den
69. Jahrestag der koreanischen Befreiung […]

 

Der Vorsitzende der Antiimperialistischen Plattform in
Deutschland sagte in einer Rede: Eine neue Geschichte Koreas hatte begonnen,
als Kim Il Sung vor 69 Jahren das Land befreite. [Nordkorea] hatte mehrere Konfrontationen
mit den USA gewonnen aufgrund von Kim Jong Il, Nachfolger und Sohn von Kim Il
Sung, welcher durch die revolutionäre Songun-Führung des Landes eine gewaltige
Streitmacht für eine Selbstverteidigung aufbaute. Kim Jong Eun entwickelt
[Nordkorea] weiter in eine unbesiegbare Militärstreitkraft. Dies beeinflusst
sehr stark progressive Völker in ihrem Kampf gegen den Imperialismus.

 

 

Einen Monat zuvor hatte diese Plattform den
nachfolgenden Dankesbrief der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea
in Berlin entgegengenommen:

 

Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea

 

Glinkastrasse 5-7, 10117 Berlin

 

An den Genossen Michael Koth

Vorsitzender der Antiimperialistischen
Plattform

Deutschland

 

Berlin, den 23. Juli 2014

 

Sehr geehrter Genosse Michael Koth,

 

ich möchte Ihnen und den Mitgliedern der
Antiimperialistischen Plattform Deutschland meinen aufrichtigen Dank für Ihr
Gedenkschreiben an den Genossen Kim Jong Un, Erster Sekretär der PdAK, Erster
Vorsitzender des Nationalen Verteidigungskommission der DVRK, Oberster
Befehlshaber der KVA zum 20. Jahrestag des Ablebens unseres großen Führers
Genossen Kim Il Sung übermitteln.

 

Bei dieser Gelegenheit wünsche ich Ihnen und
den Mitgliedern der Antiimperialistischen Plattform Deutschland auch weiterhin
viel Erfolg im Kampf für den Weltfrieden und gegen den Imperialismus.

 

Mit sozialistischen Grüßen,

 

Ri Si Hong,

Außerordentlicher und Bevollmächtigter

Botschafter der DVR Korea

in Berlin

 

Der plumpe „Antiimperialismus“ ist nicht die
einzige Anschauung die sich die Neonaziorganisation und die Partei der Arbeit
Koreas teilen. Eine andere Überschneidung findet auch bei dem Thema Rassismus
statt; um genauer zu sein, die gemeinsame Abneigung von multikulturellen
Gesellschaften. Und tatsächlich hatte Rodong Sinmun bereits im April 2006 eine
„theoretische Grundlage“ publik gemacht um ihre Position zu stützen:

 

Momentan findet in Südkorea eine fragwürdige Farce statt, welche die
essentiellen Bedeutung der koreanischen Nation lähmt und welche sich nach einer
„multikulturellen Gesellschaft“ sehnt
. Aus diesem
Anlass, berichtet Rodong Sinmun über den unentschuldbare Gesuch, die Homogenität
der Nation zu leugnen, Südkorea multikulturell zu machen und zu
Amerikanisieren.  Der Kommentator
berichtet, wenn man die Besonderheit und Vorteile einer homogenen Nation
leugnet, sei es ein verräterischer Akt, der den Geist der Nation schwächt; vor
allem jetzt, da verschiedene Herrschaften und Kolonialismus eine Gefahr für
schwache Nationen darstellt. Er fügt hinzu: Die pro-amerikanischen
verräterischen Mächte in Südkorea, die die Theorie einer „multikulturellen
Gesellschaft“ unterstützen, sind Sippschaften ohne einen Hauch von
Nationalstolz, ganz zu schweigen von einem elementaren Verständnis der Nation
und der sozialen und historischen Veränderung.

 

 

Wird fortgesetzt…

 

*Die Ansichten des Autors
entsprechen nicht unbedingt deren von Daily NK.