Preise fallen durch erste Kartoffelernte

Durch die Ankunft der ersten Kartoffeln der
neuen Saison auf den Märkten fallen die Kartoffelpreise in mehreren Gebieten
Nordkoreas. In Nordkorea werden Kartoffeln jeweils abhängig vom Wetter entweder
gegen Ende März oder Anfang April angebaut und Mitte Juni geerntet.

 

Bis Ende letzten Monats kostete ein Kilo
Kartoffeln auf dem öffentlichen Markt rund 800 KPW (nordkoreanische Won).
Jedoch sind die Preise nun um fast die Hälfte gefallen.

 

„Da es ziemlich schwierig ist, nur von Körnern
und Reis zu leben, ist die Nachfrage von Kartoffeln sehr hoch“, erklärte am 23.
eine Quelle aus der Provinz Yangkang Daily NK. „Die gegenwärtig niedrigen Kartoffelpreise
entlasten die Menschen, die sich jeden Tag Sorgen ums Essen machen.“

 

„Die Preise von Reis und Mais haben sich, im
Vergleich zu letztem Monat, erhöht, wohingegen die Preise von Kartoffeln in den
meisten Regionen, einschließlich Pjöngjang, Pyongsung, Chongjin und Heysan,
gesunken sind“, fügte die Quelle hinzu.

 

Laut der Quelle wird ein Teil der neuen
Kartoffeln an die landwirtschaftlichen Haushälter verteilt, während ein anderer
Teil an den Markt geht und dort gegen Dünger getauscht wird, welcher später in
der Saison verwendet werden wird. Die fallenden Preise zeigen, dass die meisten
Menschen die Kartoffeln lieber verkaufen möchten anstatt sie zu sammeln, weil
diese schneller schlecht werden als solche, die im Frühling angebaut und im
Herbst geerntet werden.

 

„Viele sind erleichtert, dass die Kartoffeln
billiger geworden sind“, erklärte die Quelle. „Diesen Frühling ist der Preis
für ein Kilo Reis auf 4000 KPW gefallen, aber anschließend wieder gestiegen.
Das hat wohl viele dazu bewegt, ihr Essen sorgsam aufzubewahren.“

 

Neue Kartoffeln werden schon seit Längerem in
den kälteren Regionen, vor allem in den Provinzen Yangkang und Nord-Hamkyung,
als Grundnahrungsmittel angebaut. Während und nach dem „Beschwerlichem Marsch“
(Nordkoreas Hungernot von 1994 bis 1998) begannen jedoch auch südliche Regionen
mit dem Anbau von Kartoffeln, um der chronische Nahrungsmittelknappheit
entgegenzuwirken.

 

„In einigen Regionen hat die Kartoffelernte
letzte Woche begonnen, also haben Bauern wieder etwas mehr Zeit, durchzuatmen“,
sagte die Quelle. „Da Verwaltungsausschüsse und individuelle Arbeitseinheiten
Kartoffeln bekommen, um Dünger für den Herbst zu besorgen, sind die Preise bis
auf 500 KPW gefallen. Die Menschen sind damit wirklich zufrieden.“

 

Der gegenwärtige Preis von Kartoffeln beträgt
in Hyesan 500 KPW pro Kilo, was rund 200 KPW weniger sind als im Jahr zuvor.
„Jedoch können die gegenwärtigen Preise nur bis zum Ende des Monats anhalten“,
warnte die Quelle. „Im Juli, wenn die Bauern wieder mit mehr Aufgaben und Schwierigkeiten
konfrontiert sind, werden die Preise wieder steigen.“