Brucken, Felder und Schlammwasser

2011 hatten sich Nordkorea und China darauf geeinigt eine Sonderwirtschaftszone in Hwanggeumpyeong im Bezirk Sindo (Nord-Pyongan Provinz) aufzubauen. Chinesische Slogans dort verkunden, dass die beiden Lander wirtschaftlichen Wohlstand, auf Basis einer gemeinsamen Geschichte und freundlichen Beziehung verfolgen wollen.

 

Jedoch, ganz im Gegensatz zu den enthusiastischen Slogans, ist Hwanggeumpyeong selbst nach drei Jahren gerade mal ein zu Hause von einer Hand voll Baggern und einer Einheit der nordkoreanischen Volksarmee. Als das Special Investigation Team von Daily NK fragte was mit den Behorden sei, die das bilaterale Entwicklungsprojekt geleiten haben, wurde nur abgewinkt und geschrien: „Es gibt hier nichts zu tun!“

 

Hwanggeumpyeong, welches sich an der Mundung des Yalus befindet und im Sudwesten des Sinuiju, war mit seinen 110,00km^2 lange ein Gebiet fur fruchtbaren Ackerboden. Es ist knapp viermal so groß wie Yeouido, die Insel des Hangangs worauf sich auch das sudkoreanische Nationalversammlung befindet. Daruber hinaus ist es, wegen der Sedimentierung des Flusses, gerade mal einen Stacheldrahtzaun von chinesischem Territorium entfernt.

 

Mit Chinas schnellen Wachstum, wurde der Standort 2002 noch als eine geeignete Sonderwirtschaftszone gehalten. Jedoch sind die Plane vorerst ins Leere gelaufen und erst 2011 mit dem damalige Stellvertreter der Nationalen Verteidigungskommission Jang Song Taek und dem ehemaligen chinesische Wirtschaftsminister Chen Deming, nahm der verstaubte Vorhaben langsam Form an.

 

Aber auch als es in die ersten Bauphasen ging lief es nicht wirklich reibungslos ab, da es politischen Umstande innerhalb Nordkoreas gab und die Baukosten selbst eine sehr große Rolle spielten. Jang Song Taek versuchte bei einem China-Besuch im August 2012, was sich als sein Letzter herausstellte,  einen Weg aus dieser Sackgasse heraus zu finden. Bei diesem Besuch wurde eine Vereinbarung getroffen eine gemeinsame Geschaftsleitung fur das Projekt der Sonderwirtschaftszone zu formieren, und China fuhlte sich daraufhin motiviert  genug einen erheblichen Teil staatlicher Investitionen fur den Initialisierung des Projekts auszugeben.

 

Nun ist es jetzt naturlich unmogliche die Zukunft vorherzusagen, da sich Jang Song Taek selbst aus dieser politischen Auseinandersetzung entfernen lassen hat.

 

„Wir [Kaufleute] waren recht optimistisch als uns gesagt wurde, dass die  Hwanggeumpyeong Sonderwirtschaftszone gebaut wurde, da wir annahmen, dass man frei passieren konnte und dort auch frei handeln konnte.“, berichtete einer der Kaufleute an Daily NK. „Aber mit der Exekution Jang Song Taeks, dem Mann der fur die Sonderwirtschaftszone verantwortlich war, geht niemand mehr davon aus.“

 

Zwischenzeitlich liegt irgendwo zwischen Hwanggeumpyeong und innerstadtisch von Dandong ein viel interessanteres bilaterales Projekt in Arbeit: Die vier-spurige, 3026m lange Neue Amrok [Yalu] Brucke. Diese ist wenigstens kurz vor der Fertigstellung und soll ab September befahrbar sein. Sehr wahrscheinlich hat China die kompletten Kosten ubernommen und war auch fur den Bau selbst verantwortlich.

 

*Dieser Artikel konnte durch die Korea Press Foundation ermoglicht.