Marktpreise trotz Durststrecke unverändert

Laut direkten Information aus Nordkorea zu
Daily NK sollen die Reispreise trotz der im April bis Mai stattfindenden
„Frühlings-Durststrecke“ weiterhin stabil sein.

 

Normalerweise sind die Frühlingsmonate im
Norden des Landes sehr zäh für die Bevölkerung, da man sich nur auf geringem
Level auf externen Handel von Lebensmitteln einlässt und regerecht auf die
Kartoffelerntesaison im Juni gewartet wird. Dieses Verhalten führte
Beispielsweise im Mai 2012 dazu, dass die Reispreise innerhalb eines Monats um
rund 20% angestiegen waren.

 

Nichtsdestotrotz ist dieses Jahr besser als
die Jahre zuvor. Quellen zufolge soll ein Kilo Reis sich in Pjöngjang, Sinuiji
und Hyesan für rund 3700, 3850 und 3900 nordkoreanische Won verkaufen. Dies ist
auch mit den vorgehenden Monaten übereinstimmend.

 

Der Preis eines Reiskorns (diese Einheit wird
oft bei Haushältern mit niedrigem Einkommen benutzt, sobald Reis teurer wird)
ist ebenfalls stabil oder gar sinkend.

 

„Während der Anbausaison im Frühling sind die
Arbeitseinheiten mit der Beschaffung von Ressourcen wie Benzin oder Dünger
beschäftigt. Die Einwohner sagen, dass Reis momentan wie Bargeld ist und sie
nun den Reis verkaufen, den sie letztes Jahr gesammelt haben, um sich
Landwirtschaftsprodukte zu beschaffen“, so die Quelle.   

 

Weiterhin gab eine Quelle in Pjöngjang an,
dass die Marktpreise in der Hauptstadt ebenfalls stabil wären, sowie die
Rationen, die vom Staat ausgeteilt werden.

 

„Die Behörden vergeben kontinuierlich
Essensrationen und es gibt ausreichend Reis auf dem Markt. Es kaufen jetzt auch
mehr Leute Fleisch, da es Lohnerhöhungen gab. Der Reispreis könnte weiterhin
sinken“, fügte die Quelle hinzu.

 

Nichtsdestotrotz nehmen Experten in Seoul an,
dass der Preis des Reises durch die trockenen Gegebenheiten im Westen des Landes
negativ beeinflusst werden könnte.

 

Cho Bong Hyun von dem IBK Economic Research
Institute stellte gegenüber Daily NK klar, dass die gegenwärtige Stabilität des
Reispreises durch die Verteilung der Reisreserven des Militärs seit letztem
Jahr zustande gekommen ist. Prognosen, die dieses Jahr betreffen, könnten somit
den Preis noch weiter runter treiben. Manche werden vielleicht planen, viel
Reis zu lagern, was den Preis wiederum nach oben treiben wird.“