Statuen und Landwirtschaft belasten Yangkang

Die nordkoreanischen Machthaber haben in
Yangkang zivile Einheiten mit der Bewachung der örtlichen Statuen von Kim Il
Sung sowie Kim Jong Il beauftragt. Dies, obwohl die Bewohner der Region derzeit
für die alljährliche Pflanzsaison im Frühling mobilisiert werden.

 

Normalerweise
werden solche Befehle vor und während wichtiger Feiertage oder Großereignissen
erteilt, wie beispielsweise den Geburtstagen von Kim Il Sung und Kim Jong Il am
15. April bzw. am 16. Februar. Im Gegensatz dazu steht der aktuelle Befehl
nicht nur in keinem Zusammenhang damit, sondern fällt zugleich in eine der
arbeitsreichsten Zeiten des Jahres.

 

Viele Bewohner sind über diese Anordnungen verärgert,
berichtete eine Quelle aus der Provinz Yangkang Daily NK am 13. Mai. „Wir
müssen Landwirtschaft verrichten, und Erwachsene und Kinder sind gleichermaßen
ausgelastet. Es ist tödlich, jetzt auch noch Statuen bewachen zu müssen.“

 

Der Quelle zufolge führte die ungewöhnliche
Anordnung zu sarkastischen Bemerkungen unter der Bevölkerung, wie etwa: „Sind
wir jetzt etwa das Begleitkommando des Führers?“

 

Es herrscht nicht nur Ärger darüber, sondern
auch allgemeine Verwirrung. „Es ist weder einer der Geburtstage, noch sonst
irgendein spezielles Datum. Niemand versteht, weswegen nun Wachgruppen gebildet
wurden“, berichtete die Quelle. „Wir stecken mitten in der Arbeit und können
uns keine Pausen leisten. Aber wir haben einen Befehl bekommen und müssen ihn
ausführen.“

 

Die Quelle behauptete zudem, dass der Vorstand
der lokalen Nachbarschaftsverwaltung die Volkseinheiten mit der Bildung der
Wachtruppen beauftragt hatte. „Sie sagten, dass die Bewachung der Statuen
gleichbedeutend mit der Bewachung des Kerngedankens unserer Revolution sei. Wir
sollten jederzeit wachsam gegen die Machenschaften von Spionen und Terroristen
sein.“

 

 „Da
werden wohl viele Leute um ihren Schlaf gebracht, wenn die wirklich alle
Statuen im Land bewachen lassen wollen“, merkte die Quelle sarkastisch an und
unterstreicht damit den Frust, den sie wohl mit vielen anderen teilt.