Zusätzliches Schuljahr verursacht hohe Kosten

In Nordkorea treten zu Beginn des nächsten
Monats neue Bildungsvorschriften in Kraft. Schüler müssen nun ein zusätzliches
zwölftes Pflichtjahr absolvieren, was auch bedeutet, dass sie mit erheblichen
Zusatzkosten konfrontiert werden.

 

Eine Quelle aus der Provinz Nord-Pyongan
berichtete Daily NK am 31. März, dass Schüler seit der fortlaufenden
Umstrukturierung des Bildungssystems im August 2013 umgerechnet 3,5 Euro pro
Kopf für die Versorgung der Klassenzimmer sowie für Renovierungsarbeiten ausgegeben
haben.

 

Die Veränderungen betrafen auch eine Spaltung
des gemeinsamen sechsjährigen Unterrichts an Sekundarschulen in zwei Zeitrahmen
von jeweils drei Jahren an verschiedenen Orten. Für manche Schüler hat dies zur
Folge, dass sie weitere Strecken zurücklegen müssen.

 

„Da viele Schüler nun einen längeren Schulweg
haben, möchten sie, dass ihre Eltern ihnen Fahrräder kaufen“, erläuterte die
Quelle. „Diejenigen, die darüber besorgt sind, dass ihre Kinder bis zu 20-ri (8
km) pendeln müssen, geben ungefähr 45 Euro für gebrauchte Modelle aus.“

 

Weitere Kosten für
alle Schüler betreffen neue Schuluniformen. Während der Zeit Kim Il Sungs
wurden sie noch als ‚Geschenk’ des Staates verteilt. Der „Schwere Marsch“ (der
Zusammenbruch der Wirtschaft in den 1990er-Jahren) beendete dies jedoch, und
seit den frühen 2000er-Jahren werden sie zu offiziellen Staatspreisen
gehandelt. Da der Staat jedoch nur alle zwei Jahre neue Uniformen herstellen
lässt, werden sie auch häufig privat bezogen, was um die 2 bis 3 Euro bzw.
25’000 KPW kostet.

 

 „Weitere
Notwendigkeiten für das kommende Schuljahr wie beispielsweise neue Schuhe
kosten 5 Euro, und neue Schultaschen kosten 7 Euro“, erklärte die Quelle. „Die
meisten Eltern möchten natürlich, dass ihre Kinder erfolgreich sind, doch das hat
auch eine große finanzielle Belastung zur Folge.“

 

Dennoch hat es auch seine guten Seiten.
„Entgegen aller Erwartung bekamen Schüler, die ihr zwölftes Jahr antreten, ihre
Schulbücher vom Staat geschenkt“, fügte sie hinzu.